29 Mai 2005

Ist man mit 30 schon alt?

Mittlerweile sitze ich jetzt fast seit zwei Monaten zuhause und drehe Däumchen - was Anfang April mit ziemlich fiesen Schmerzen im Nacken begann, hat sich so langsam aber sicher zu einem somatischen Fiasko entwickelt. Zuerst dachte ich, ich hätte wohl mal wieder zuviel Zeit vor'm Rechner verbracht. Dann zogen die Schmerzen aber bis zum Ellbogen des rechten Arms hinunter, ich konnte kaum liegen oder sitzen und auch die Massagen und Fango-Anwendungen, die mir mein Hausarzt spendierte halfen nicht wirklich. Mit Umweg über den Orthopäden wurde dann eine Kernspin-Tomographie meiner Halswirbelsäule gemacht, und jetzt habe ich den Salat schwarz auf weiß: eine Bandscheibenproprulsion (sprich: die Bandscheibe ist zwar noch nicht geplatzt, aber deutlich in den Spinalkanal ausgestülpt) zwischen dem 3. und 4. sowie 5. und 6. Halswirbel, sowie eine ausgeprägte Degeneration der seitlichen Knochensporne über die gesamte Halswirbelsäulenlänge (eine sog. Uncarthrose).
Nun frage ich mich natürlich ernsthaft, was zum Teufel ich in meinem Leben gemacht (oder nicht gemacht) habe, daß ich mir schon mit dreißig so einen Scheiß einfange. Die Frage, wie - und ob überhaupt - es mit meinem Job weitergeht, steht natürlich auch im Raum. Was zudem noch viel mehr frustriert, ist die Tatsache, daß ich viele Sachen einfach nicht mehr machen kann: mein Garten verwandelt sich langsam aber sicher in einen Dschungel, schwere Einkaufskisten muß inzwischen meine Freundin schleppen und längeres Arbeiten am Rechner verwandelt sich zusehends in eine quasi-masochistische Tortur. Sogar Billardspielen überfordert meinen Rücken derzeit.
Es bleibt mir momentan nur, auf einen Erfolg der verordneten Krankengymnastik zu hoffen und darauf, daß mir die Bandscheiben nicht doch noch platzen. Das würde nämlich dann eine Operation bedeuten - der Gedanke, daß mir irgendwelche Metzger den Hals aufschneiden und an meiner Wirbelsäule rummachen, verursacht mir echt Übelkeit.

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