25 März 2010

Drei richtig gute Platten

Da ich mein Blog jetzt schon wieder über Monate sträflich vernachlässigt habe, muss ich jetzt gleich mal drei Musiktipps auf einmal abarbeiten.
Fangen wir mit der ältesten neuen Platte an: Slayer - World Painted Blood. Slayer sind für mich schon immer eine der kompromißlosesten Thrash-Bands gewesen, die sich über die Jahre konsequent weiterentwickelt, aber niemals ihre Trademarks verloren haben. Inzwischen allesamt alte, gesetzte Männer (jaja, man ist ja selbst nicht mehr der Jüngste), schaffen sie es mit World Painted Blood trotzdem, die Pforten der Hölle aufzustossen und technisch präzise und druckvoll einen Hit nach dem nächsten aus der Hüfte zu schiessen. Anspieltipps sind vor allem das intensiv-eindringliche "Beauty Through Order", das herrlich old-schoolige, an selige "Reign In Blood"-Zeiten erinnernde "Psychopathy Red", der stampfende Mosher "Americon" und das sich zu völligem Wahnsinn steigernde "Not Of This God".
Durch meine Lieblingspostille RockHard bin ich auf Guerilla aufmerksam geworden, eine Kölner Thrash-Band, die mit ihrer selbstproduzierten CD Kickstart Revolution immerhin völlig zu recht zum "Demo des Monats" gekührt wurde. Kickstart Revolution kann man sich auf der Band-Homepage www.guerrilla-metal.com entweder kostenlos herunterladen oder direkt via Mail als Limited Edition (Steelcover, 1 Bonustrack, 1 Aufkleber) für 10 Euronen bestellen. Guerilla spielen eine ziemlich geile, stimmige Mischung aus alten Pantera und neuerem Göteborg-Zeug a la Soilwork oder In Flames. Bitte mal antesten, die Jungs haben echt was drauf und ich wünsche ihnen, dass sie bald nen Plattenvertrag ergattern - verdient hätten sie es.
Zu guter letzt noch der Hinweis auf die jüngst erschienene neue Scheibe von Fear Factory: Mechanize ist mit Abstand der räudigste Batzen in Musik gegossene Wut, den ich in den letzten Jahren gehört habe. Vom ersten Mal Anhören an (und das ist bei mir selten) hat mich diese Platte derart gefangen genommen, dass ich seit Wochen nichts anderes mehr höre. Fear Factorys Markenzeichen waren ja schon immer die Verbindung von Ambient-Loops und Samples mit der Brutalität und Intensität amerikanischen Hochgeschwindigkeits-Death Metals. Allerdings hatten sie in den letzten Jahren (sicherlich geschuldet durch diverse Besetzungsquerelen in der Band) eher durchschnittliche Alben am Start und haben nie wieder die Relevanz der beiden Frühwerke "Demanufacture" und "Obsolete" erreicht - bis jetzt! Der Titeltrack und CD-Opener "Mechanize" hat den Charakter einer akustischen Dampframme, die einem im wahrsten Sinne des Wortes die Scheiße aus dem Kopf prügelt und einen völlig hilf- und willenlos dem orgiastischen Klang-Tsunami ausliefert, der dann folgt. Es gibt Musiker, die würden dafür töten, nur einmal in ihrem Leben einen Song zu schreiben, der die Qualität und Intensität von Tracks wie "Powershifter", "Christploitation" oder "Final Exit" besitzt. Das ist definitiv die Platte des Jahres und damit ein Pflichtkauf!

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